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Wo können Sie Ihre Bücher verkaufen?

1 Selbst an Endkunden verkaufen

Diese Möglichkeit bietet Ihnen den maximalen Gewinn - bei maximalem Aufwand: Sie verkaufen über Plattformen für antiquarische Bücher direkt an die Leser Ihrer Bücher.

Sie benötigen - Zeit: Sie sollten verfügbar sein, das heißt Sie sollten bei eingehenden Bestellungen die Bücher innerhalb von zwei Werktagen zur Post bringen und Anfragen zeitnah beantworten können. Es lässt sich nicht beantworten, innerhalb welches Zeitraums Sie alle Bücher verkaufen können, denn das kann je nach Büchersammlung sehr unterschiedlich sein.

Sie benötigen - Raum: Sie benötigen natürlich Raum für die Lagerung der Bücher, am besten mit Regalen zur schnellen Übersicht. Des Weiteren Platz zum Verpacken und zur Lagerung des Verpackungs- und Versandmaterials.

Sie benötigen - Erfahrung: etwas Erfahrung bzw. Einarbeitungswillen im Umgang mit Büchern und Kunden sowie grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Ihrem Computer und Ihrer Software sollten Sie mitbringen. Hier einige Beispiele, wofür diese Erfahrung nötig sein könnte: Wie erkenne ich Erscheinungsjahr und Auflage, wie sind die gängigen Begriffe zur Buchbeschreibung und was ist dort besonders wichtig, warum sollte jemand Ihr Buch kaufen, wenn es 200 andere Angebote des Titels gibt, in welchem Format können Buchdaten exportiert werden, wie drucke ich Etiketten aus und erstelle ich private Rechnungen…

Sie sollten bei Ihrer Kalkulation berücksichtigen, dass sich nie alle Bücher innerhalb eines akzeptablen Zeitraums verkaufen lassen werden, dass Verkaufsprovisionen der Plattformen fällig werden und teilweise auch monatliche Einstellgebühren. Dennoch könnte diese Variante die profitabelste sein, wenn Sie Raum und Zeit zur Verfügung haben und den antiquarischen Buchmarkt kennenlernen wollen.

booklooker.de (eine der günstigsten Buchverkaufsplattformen), amazon.de (empfehlenswert vor allem für den Verkauf von Bestsellern), www.abebooks.de (teuer, aber empfehlenswert für das Erreichen eines internationalen Publikums, bietet zusätzlich homebase - eine kostenlose Software zum Erfassen u. Verwalten Ihrer Bücher und Kunden an). Falls nicht vorhanden, sammeln Sie zunächst etwas Erfahrung mit einer Plattform. Booklooker wegen der günstigen Provisionen oder Abebooks, wegen der Software. Später können Sie Ihr Angebot immer noch auf amazon ausweiten.

Flohmärkte sind eine weitere Möglichkeit, die sich aber nur empfiehlt, wenn nicht der Verkauf sondern vielleicht das Kennenlernen von möglicherweise Gleichgesinnten Ihr Hauptinteresse ist. Unsere Erfahrung mit Flohmärkten ist: minimaler Gewinn bei maximalem Aufwand - aber meist eine schön verlebte Zeit. Allerdings haben wir schon seltene Ausnahmen erlebt - wo der Verkauf auf bestimmten Märkten unter bestimmten Bedingungen ganz erstaunlich gut war.

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2 Bücher mit ISBN an einen Reseller verkaufen:

Inzwischen haben sich recht viele Firmen etabliert, die Ihnen Bücher mit ISBN-Nummern zeitnah abnehmen. Nennen wir sie mal an dieser Stelle der Einfachheit halber Reseller. Zum Verkauf Ihrer Bücher können Sie auf der Internetseite eines Resellers mittels Eingabe der ISBN-Nummer feststellen, ob man dort an einem Ankauf eines bestimmten Buches interessiert ist und falls ja zu welchem Preis. Diese Angebotspreise für Ihre Bücher werden zusammengerechnet und sobald Sie eine Mindestsumme erreicht haben, können Sie einen Abholauftrag auslösen und Ihre Bücher meist kostenlos abholen lassen. Die Verpackung wäre natürlich von Ihnen zu übernehmen.

Wie funktioniert die Sache? Zunächst mal: Sie funktioniert nur mit Büchern, die über eine ISBN-Nummer verfügen. Über diese Nummer lässt sich jedes Buch in jeder Auflage eindeutig zuordnen. In dem Moment, in dem Sie eine ISBN-Nummer ins Formular des Resellers eingeben, wird im Hintergrund eine Abfrage bei amazon zu den Verkaufsdaten dieses Buches gestartet. Mittels bestimmter Vorgaben werden diese Daten weiterverarbeitet und Ihnen dann der Ankaufspreis des Resellers ausgegeben. Jeder Reseller hat eigene Vorgaben, die sich vor allem am aktuellen Verkaufsrang (wie oft wird das Buch innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft?) und am aktuellen Preis bei amazon beziehen. Da man die Daten von amazon nutzt, werden die Bücher dann auch bei amazon verkauft.

Beispiele: Momox, rebuy, recyclingmonster usw. Es gibt inzwischen auch Preisvergleiche für diese Art des Ankaufs. Suchen Sie einfach nach "Preisvergleich Bücherankauf".

Tipps: Bei Tests und Erfahrungsberichten schneidet in der Regel Momox am besten ab, die Erfinder dieser Art des Wiederverkaufs. Beste Preise für Ihre Bücher werden Sie erlösen können, wenn Sie einen Preisvergleich vorschalten - beispielsweise den von "Werzahltmehr". Bei letzterer Möglichkeit sollten Sie aber beachten, dass Sie bei den einzelnen Resellern in der Regel einen Mindestwert erreichen müssen, damit Ihre Bücher kostenlos abgeholt werden.

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3 Nachhaltige Lösung: An ein Antiquariat in der Nähe verkaufen:

Wenn Sie ohnehin Kunde in einem Antiquariat sind, wenn Sie eine nicht allzu große Sammlung oder durchschnittliche Bücher haben, wenn Ihnen der Erhalt der alten Antiquaritslandschaft am Herzen liegt oder Sie Wert auf Unterstützung der regionalen Wirtschaft legen, empfiehlt sich der Verkauf an ein Antiquariat vor Ort. Hier eine Auflistung von Antiquariaten, die sich in einer genossenschaftlich organisierten Plattform zusammengeschlossen haben. Sie können sich dort die Kontaktdaten der teilnehmenden Antiquariate nach verschiedenen Kriterien u.a. PLZ ausgeben lassen.

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4 An ein wissenschaftliches Antiquariat verkaufen:

An wissenschaftliche Antiquariate können Sie Ihre größere Fachbuchsammlung verkaufen. Mit naturwissenschaftlicher Literatur lassen sich in der Regel die höchsten Ankaufspreise erzielen: besonders Mathematik, Physik sind gefragt. Im Bereich Geisteswissenschaften können Sie beispielsweise in den Bereichen Philosophie, Archäologie, Alte Sprachen von guten Verkaufsmöglichkeiten ausgehen. Literatur zur Kunst und Kunstgeschichte können Sie in der Regel ebenfalls gut verkaufen, besonders wenn es sich um Werkverzeichnisse handelt. Einige Fachbereiche werden weniger gern oder gar nicht genommen: z.B. Jura, Medizin, Informatik. Denn in diesen Bereichen ist es nicht einfach für Antiquare Kunden zu finden - meist sind von der Kundschaft die letzten Auflagen gefragt. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Wenn es sich um besonders alte Ausgaben oder Bücher zur Methodik ect. handelt, können Sie von einer Ankaufsmöglichkeit ausgehen.

Die Handhabung sollte im besten Fall denkbar einfach sein: Nach Fotos (der Buchrücken im Regal), Liste (falls ohnehin vorhanden) oder Besichtigung wird Ihnen in der Regel ein Angebot erstellt. Wenn Sie mit dem Angebot einverstanden sind, vereinbaren Sie einen Termin zur Abholung. Geld erhalten Sie bar oder einige Tage nach der Abholung per Überweisung. Der Ankauf erfolgt bei größeren Sammlungen in der Regel deutschlandweit.

Auswahl: Antiquariat Thomas Haker (Verfasser dieser Seiten).
Ohne Wertung, da uns keine Erfahrungen vorliegen: Wissenschaftliches Antiquariat Köln, BH-Medienversand.

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5 An ein Auktionshaus verkaufen:

Für wirklich seltene und gefragte Einzelstücke sollten Sie zumindest den Rat eines Auktionshauses einholen.

Exkurs: Woran erkennen Sie wirklich seltene und gefragte Einzelstücke? Folgendes kann ein Hinweis auf Seltenheit sein: Bücher die bedingt durch Ihren Herstellungsprozess oder ihre Geschichte einmalig oder selten sind: zum Beispiel Bücher mit handkolorierten Abbildungen, mit Stichen oder mit Original-Fotografien, handgeschriebene Bücher - aber auch Bücher mit Widmungen oder aus Bibliotheken wirklich bedeutender Persönlichkeiten. Wenn Sie Ihr Buch für selten halten: Recherchieren Sie bei eurobuch.com, ob es Angebote gibt. Recherchieren Sie in den Bibliothekskatalogen, wie oft Ihr Buch im Bestand von Bibliotheken ist. Wenn es weniger als 10 Angebote und nur wenig Bestände in Bibliotheken gibt und wenn es sich um ein Buch handelt, welches in der Geschichte des behandelten Themas wirklich von Bedeutung ist - handelt es sich um ein seltenes Buch. Es sind natürlich zu allen Zeiten Bücher erschienen, die selten sind. Aber ein Hinweis auf eine Rarität könnte auch sein, wenn Ihr Buch vor 1750 erschienen ist und es sich nicht um ein theologisches Werk handelt.

Für den Fall, dass Sie nun festgestellt haben, dass Ihr Buch wirklich eine Seltenheit sein könnte empfehlen wir den Kontakt zu folgenden Auktionshäusern: Zisska & Lacher München, Bassenge Berlin, Hauff & Auvermann Berlin. Weitere können Sie mit dem Stichwort "Buchauktionen" mittels Suchmaschine ausfindig machen. Seriöse Auktionshäuser verfügen über angestellte Experten, die Ihnen im besten Fall rasch mitteilen können, ob und zu welchem Schätzpreis Ihr Buch in eine Auktion aufgenommen werden könnte.

Vorteile: Wirklich seltene Bücher erzielen bestmögliche Preise, wenn ein renommiertes Auktionshaus sich Ihrer Bücher annimmt.

Nachteile: Sie werden auf einen Auktionstermin warten müssen und es werden nur Bücher zur Auktion kommen, die Aussicht auf ein gutes Ergebnis haben.

Tipps:
  • Die Konditionen z.B. Verkaufstermin, mögliche Gebühren, Verkauf unter Schätzpreis ect., können je nach Auktionshaus sehr unterschiedlich sein. Informieren Sie sich auf den entsprechenden Internetseiten oder fragen Sie gezielt nach.
  • Es gibt viele kleine und teils auch nicht sonderlich seriöse Auktionshäuser.
  • Suchen Sie sich ein überregional bekanntes mit gutem Ruf, welches sich wenigstens teilweise auf Buchauktionen spezialisiert hat. Recherchieren Sie Ergebnisse vergangener Auktionen, um über das Angebots- und Preisspektrums des Hauses im Bilde zu sein.
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6 Über eBay verkaufen:

Unserer Meinung nach ist eBay nur bedingt zum Buchverkauf geeignet. Sie sollten auf jeden Fall etwas Erfahrung und ein Konto mit genügend Sternchen mitbringen. Wir haben gute Erfahrungen gemacht, wenn wir Posten von 10-100 Büchern zu einem Thema (Berlin, Yoga, Hunde etc.) hatten, die keine sonderlich hohen Preise erwarten ließen und sonst ins Altpapier gewandert wären. Bedenken Sie aber hier die Versandkosten. Ebay gibt Versandkosten teilweise vor und diese sind gerade bei Konvoluten nicht unbedingt kostendeckend. Wenn Sie nur auf Selbstabholung setzen, kann das den Verkaufserfolg deutlich reduzieren. Teilweise eignen sich auch Kuriositäten wie alte handgeschriebene Kochbücher. Es gibt auch Verkäufer, die erfolgreich seltene Bücher über eBay verkaufen, größtenteils allerdings mit Festpreisen und über lange Zeiträume.

Vorteile:
  • Erreichen eines großen Publikums
  • Bei Auktion relativ verlässliche Abnahme innerhalb eines festgelegten Zeitraums
  • niedrige Gebühren
Nachteile:
  • viel Konkurrenz
  • etwas verwickelte Bedienbarkeit
  • nur in Ausnahmefällen Spitzenpreise
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7 Entsorgung:

Falls Sie einmal Zweifel am Vorhandensein magischen Denkens in unserer aufgeklärten Kultur hegen sollten, führen Sie doch einmal ein entspanntes Gespräch mit einem Bibliophilen über die notwendige Entsorgung von Büchern. Niemandem würde es einfallen, sich derartig über die Entsorgung von gebrauchten Handtaschen, getragenen Strümpfen oder noch funktionierenden Fernsehern zu echauffieren. Bei der Entsorgung von Büchern aber wittert jeder Darsteller der Literaturliebe: Kulturverfall, Bildungsverlust, Ende des Abendlandes.

Bücher werden lieber über hunderte oder tausende Kilometer geschickt, jahrzehntelang in Scheunen oder Kellern gehortet, als sie einer sinnvollen Nutzbarmachung zu übergeben. Anders als zu Zeiten der Bibliothek von Alexandria sind Bücher bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen heute Massenprodukte, die vielleicht Wissen transportieren, wie der Bildschirm an dem Sie gerade lesen - aber natürlich geht nichts von diesem Wissen verloren, wenn Sie ein Buch dem Altpapiercontainer übergeben. Jede Fliege, die unter der schnellen Hand des sich im Literaturgenuss gestört fühlenden Bibliophilen sterben musste, ist originärer als sein Buch. Auch die soziale Argumentation ist scheinheilig, jeder der lesen möchte kann sich heute Bücher leisten.

Mag das Menschheitswissen also nahezu unvergänglich sein, das Buch ist es definitiv nicht und das ist auch gut so.

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8 Zusätzliche Anmerkung:

Wenn Sie beim Verkauf mit Antiquaren in Kontakt kommen werden Sie immer wieder hören, wie schlecht es um den Berufsstand bestellt ist. Dazu sollten Sie folgendes wissen:
  • 1: Die Klage ist das Lied des Händlers. (arabisches Sprichwort)
  • 2: Die Kollegen haben Recht. Für Antiquare, die die Zeichen der Zeit erkannten, begann Ende der 80er Jahre ein goldenes Zeitalter. Wer ein Faible für die neue Materie hatte, konnte sich über einen sich ständig erweiternden Kundenkreis freuen. Bücher waren die Dinge, die zuerst und am meisten übers Internet verkauft wurden. Das Angebot wuchs nur langsam, die Nachfrage nahm immer mehr zu. Dies war bis in etwa zum Jahr 2000 der Fall. Dann überstieg das Angebot größtenteils die Nachfrage und Folge waren sinkende Preise.

Begünstigt wurde dieser Prozess durch immer mehr private Verkäufer und teils staatlich unterstützte, gemeinnützige Vereine, mit denen die steuerzahlenden Antiquare konkurrieren mussten. Aus einem dieser Vereine hat sich beispielsweise das Elbe-Team entwickelt, die zeitweise 2 Millionen Bücher verwalteten und 2004 einen Jahresumsatz von 8,1 Millionen EUR netto erzielten (Quelle: Börsenblatt) Schon 2 Jahre später war Elbe-Team pleite. Ein Investor aus Honkong, der die geplante Erweiterung auf 430 Filialen in ostdeutschen Kleinstädten finanzieren sollte, war nicht mehr auffindbar.

Weitere große Händler, hauptsächlich Händler von Mängelexemplaren, folgten in die Insolvenz: Zanolli, Cobu, vielbuch.de, hitbuch.de und paperbackworld. Die Pleiten der kleinen Antiquariate hat niemand gezählt.

Seitdem sind die Herausforderungen noch deutlich größer geworden: E-Books und print-on-demand-Dienste vergrößern das Angebot. Um die Dimension einmal darzustellen: de Gruyter, einer der größten Wissenschaftsverlage in Deutschland hat sämtliche Titel mit Verlagsrechten digitalisiert und verkauft diese nun als print-on-demand. Der Verlag braucht die Bücher also nicht mehr auf Halde in Lagerräumen lagern sondern druckt das Buch bei Bestellung, Springers Digitalisierungsprogramm ist ebenfalls abgeschlossen. Die Lücke des vergriffenen Buches, in das Antiquariate ihr Angebot legten, ist nicht mehr relevant.

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